E-Book zur Produktion in Indien

Ja, in den meisten Sektoren dürfen Ausländer alleiniger Aktionär ihres indischen Unternehmens sein. In bestimmten Sektoren gibt es Beschränkungen, wo maximal 49 % oder 24 % im Eigentum eines ausländischen Unternehmens sein dürfen.

Es gibt leichte Unterschiede zwischen einem Liaison Office (LO), Branch Office (BO) und Project Office (PO) in Indien:

• Ein Liaison Office (LO) (eine Repräsentanz) darf nur Werbemaßnahmen durchführen und Geschäftskontakte herstellen.

• Ein Branch Office (BO) (eine unselbstständige Zweigniederlassung) ist berechtigt, Geschäfte zu tätigen und Rechnungen an indische Kunden zu stellen. Der Steuersatz für ein BO ist mit 43,26 % im Vergleich zu einer lokalen Pvt Ltd-Struktur allerdings sehr hoch.

• Ein Project Office (PO) (ein Projektbüro) ist vor allem dazu gedacht, eine zeitlich begrenzte Zusammenarbeit zu organisieren, zum Beispiel bei Infrastrukturprojekten. Ein Projektbüro wird daher nach Beendigung des Projekts aufgelöst.

Diese drei Rechtsformen werden in Indien als Erweiterungen eines ausländischen Unternehmens betrachtet, und das Mutterunternehmen ist daher rechtlich für die Aktivitäten aller Zweigstellenstrukturen verantwortlich.

1. Betrachten Sie Indien als einen Kontinent: Der EU-Binnenmarkt ist weiter entwickelt als der indische Binnenmarkt. In der Praxis bedeutet dies, dass es einfacher ist, einen Lastwagen von Portugal nach Deutschland zu schicken als beispielsweise von Tamil Nadu nach Gujarat. Beginnen Sie Ihre Aktivitäten in Indien daher nicht gleich im ganzen Land, sondern entscheiden Sie sich für einen Bundesstaat. Berücksichtigen Sie vor allem auch die Unterschiede zwischen den indischen Bundesstaaten in Bezug auf Gesetzgebung, Sprache, Kultur und Klima.
2. Beachten Sie die Einfuhrzölle in Indien: Die Einfuhrzölle in Indien liegen zwischen 15 und 40 Prozent. Das bedeutet, dass die tatsächlichen Wareneinstandskosten Ihres Produkts (einschließlich Einfuhrzöllen, Transport, Versicherung usw.) für Ihren indischen Kunden bis zum Anderthalbfachen Ihrer Rechnung betragen können. Berücksichtigen Sie dies bei den Verhandlungen.
3. Denken Sie unkonventionell: Der Export qualitativ hochwertiger Technologie nach Indien ist aufgrund der hohen Kosten für den Kunden meist schwierig. Daher lohnt es sich, eine alternative Strategie für den Export nach Indien zu entwickeln oder darüber nachzudenken, wie Sie Ihr Produkt so vereinfachen können, dass es den indischen Markt besser bedient. Indische Unternehmen arbeiten aufgrund der hohen Kosten oft nur mit ausländischen Zulieferern zusammen, die einen hohen Mehrwert bieten können.

Eine Sonderwirtschaftszone (SWZ) ist eine Industriezone mit günstigen steuerlichen Rahmenbedingungen. Wenn Sie sich in einer indischen SWZ niederlassen, zahlen Sie in den ersten fünf Jahren keine Körperschaftsteuer und danach nur 50 %. Außerdem sind Unternehmen in einer SWZ von der Umsatzsteuer (GST) befreit und müssen keine Grundzölle (in Indien im Durchschnitt 30 %) entrichten. Für deutsche Unternehmen kann eine Niederlassung in einer indischen Sonderwirtschaftszone sehr vorteilhaft sein, je nach Ihrem Produkt, Ihren Zielen und Ihrem Markt. Bevor Sie sich für eine Ansiedlung in einer Sonderwirtschaftszone entscheiden, sollten Sie daher eine gründliche Marktforschung durchführen. Die Experten von IndiaConnected vor Ort können Sie dabei jederzeit unterstützen. Auf unserer Serviceseite zur Marktforschung in Indien erhalten Sie weitere Informationen.

Indien verfügt über ein sehr umfangreiches Recht an geistigem Eigentum: von Urheberrechten und Warenzeichen bis hin zu gewerblichen Mustern und Handels- und Markennamen. Darüber hinaus wird diese Gesetzgebung ständig weiterentwickelt und verschiedene (halb-)staatliche Gremien und Think-Tanks arbeiten an ihrer Reform und Änderung. Daher gibt es für internationale Unternehmen zahlreiche Möglichkeiten, ihr geistiges Eigentum in Indien angemessen zu schützen.