Handelsmission nach Indien

1. Reisen Sie mit anderen: Ihre erste Indienreise wird Sie wahrscheinlich überwältigen. Die Menschenmassen, die Sprache und die gesellschaftlichen Umgangsformen machen es schwierig, sich zurechtzufinden und die Ziele einer Geschäftsreise zu erreichen. Reisen Sie daher nicht allein. Eine gute Gesellschaft, vorzugsweise von Menschen, die schon einmal in Indien waren, hilft Ihnen bei der Verarbeitung Ihrer vielen Eindrücke.
2. Nehmen Sie Ihr Telefon zur Hand ... und rufen Sie an und schreiben Sie SMS. Terminvereinbarungen werden oft in letzter Minute und fast immer per Telefon getroffen. Sie haben keine Antwort auf Ihre E-Mail erhalten? Das ist normal. Rufen Sie an, um den Termin zu bestätigen, und rufen Sie einen Tag vorher noch einmal an, um Ihr Kommen anzukündigen.
3. Lernen Sie Ihre Geschäftspartner kennen: Sprechen Sie bei einem ersten Treffen nicht gleich über das Geschäft. Inder lernen potenzielle Geschäftspartner gerne erst einmal kennen. Das Beste, was Ihnen passieren kann? Eine Einladung zum Abendessen bei jemandem zu Hause, um die Familie kennenzulernen. Solch ein persönliches Treffen ist keine Zeitverschwendung, sondern sogar unerlässlich, um langfristig erfolgreich in Indien Geschäfte zu machen.
4. Seien Sie bescheiden: In Indien werden Sie mit großen kulturellen Unterschieden konfrontiert. Denken Sie zum Beispiel an die Kluft zwischen Arm und Reich, an arrangierte Ehen, daran, dass man auf geschlossene Fragen immer mit "Ja" antwortet und zeitlich flexibel ist. Urteilen Sie nicht über diese Bräuche, sondern stellen Sie Fragen. Auf diese Weise zeigen Sie Respekt.

Planen Sie für Ihre Geschäftsreise nach Indien genügend Freiraum für spontane Aktivitäten ein. Verwenden Sie als Ausgangspunkt das Verhältnis 60/40. Legen Sie einige Termine mit wichtigen Kontakten direkt an den Beginn Ihrer Geschäftsreise nach Indien als Ausgangsbasis. Nach diesen ersten Terminen können Sie einen zweiten Folgetermin innerhalb der nächsten Tage vereinbaren. So bleibt Ihnen genug Zeit für spontane Treffen mit anderen interessanten Kontaktpersonen Ihrer bisherigen Gesprächspartner. Bleiben Sie flexibel.

Mit einem Firmengeschenk zeigen Sie, dass Ihnen die Beziehung wichtig ist. Übertreiben Sie es jedoch nicht. Ein nettes Geschenk aus Ihrem Heimatland wird sicherlich geschätzt. Was noch besser funktioniert, sind Geschenke für die Kinder oder den Ehepartner. Aber Vorsicht: In Indien sind viele Menschen Vegetarier und essen auch keine Eier.

In Indien ist der Austausch von Visitenkarten, auch in nicht geschäftlichen Situationen, gebräuchlich. In der Regel werden Visitenkarten nach der ersten Begrüßung und dem Händeschütteln ausgetauscht. Da Indien eine hierarchische Geschäftskultur hat, ist es ratsam, auf der Visitenkarte wichtig klingende Titel zu verwenden. Wenn Sie Vertriebsleiter sind, könnten Sie für Ihre Visitenkarte beispielsweise den Titel "Sales Director" oder "Commercial Director" erwägen.

Das hängt ganz von der Art Ihrer Geschäftstätigkeiten und Ihrem Interesse an Indien ab. In den ersten drei Jahren sollten Sie drei bis vier Arbeitsbesuche pro Jahr einplanen, da Sie in den Aufbau Ihrer Beziehungen in Indien investieren müssen. Nehmen Sie sich die Zeit, um Vertrauen aufzubauen, die Arbeitsmethoden des anderen kennenzulernen und Erwartungen zu managen. Wenn Sie mit einem Vertriebshändler oder einem Partner zusammenarbeiten, sollten Sie auf jeden Fall mehrere Wochen pro Quartal in Indien präsent sein, um eine erfolgreiche Partnerschaft aufzubauen.