E-Book für erfolgreiche Verkäufe in Indien

Das hängt ganz von der Art Ihrer Geschäftstätigkeiten und Ihrem Interesse an Indien ab. In den ersten drei Jahren sollten Sie drei bis vier Arbeitsbesuche pro Jahr einplanen, da Sie in den Aufbau Ihrer Beziehungen in Indien investieren müssen. Nehmen Sie sich die Zeit, um Vertrauen aufzubauen, die Arbeitsmethoden des anderen kennenzulernen und Erwartungen zu managen. Wenn Sie mit einem Vertriebshändler oder einem Partner zusammenarbeiten, sollten Sie auf jeden Fall mehrere Wochen pro Quartal in Indien präsent sein, um eine erfolgreiche Partnerschaft aufzubauen.

Planen Sie für Ihre Geschäftsreise nach Indien genügend Freiraum für spontane Aktivitäten ein. Verwenden Sie als Ausgangspunkt das Verhältnis 60/40. Legen Sie einige Termine mit wichtigen Kontakten direkt an den Beginn Ihrer Geschäftsreise nach Indien als Ausgangsbasis. Nach diesen ersten Terminen können Sie einen zweiten Folgetermin innerhalb der nächsten Tage vereinbaren. So bleibt Ihnen genug Zeit für spontane Treffen mit anderen interessanten Kontaktpersonen Ihrer bisherigen Gesprächspartner. Bleiben Sie flexibel.

1. Betrachten Sie Indien als einen Kontinent: Der EU-Binnenmarkt ist weiter entwickelt als der indische Binnenmarkt. In der Praxis bedeutet dies, dass es einfacher ist, einen Lastwagen von Portugal nach Deutschland zu schicken als beispielsweise von Tamil Nadu nach Gujarat. Beginnen Sie Ihre Aktivitäten in Indien daher nicht gleich im ganzen Land, sondern entscheiden Sie sich für einen Bundesstaat. Berücksichtigen Sie vor allem auch die Unterschiede zwischen den indischen Bundesstaaten in Bezug auf Gesetzgebung, Sprache, Kultur und Klima.
2. Beachten Sie die Einfuhrzölle in Indien: Die Einfuhrzölle in Indien liegen zwischen 15 und 40 Prozent. Das bedeutet, dass die tatsächlichen Wareneinstandskosten Ihres Produkts (einschließlich Einfuhrzöllen, Transport, Versicherung usw.) für Ihren indischen Kunden bis zum Anderthalbfachen Ihrer Rechnung betragen können. Berücksichtigen Sie dies bei den Verhandlungen.
3. Denken Sie unkonventionell: Der Export qualitativ hochwertiger Technologie nach Indien ist aufgrund der hohen Kosten für den Kunden meist schwierig. Daher lohnt es sich, eine alternative Strategie für den Export nach Indien zu entwickeln oder darüber nachzudenken, wie Sie Ihr Produkt so vereinfachen können, dass es den indischen Markt besser bedient. Indische Unternehmen arbeiten aufgrund der hohen Kosten oft nur mit ausländischen Zulieferern zusammen, die einen hohen Mehrwert bieten können.

Die Waren- und Dienstleistungssteuer (GST) ist die indische Version der Mehrwertsteuer. Es gibt fünf Steuersätze, die von 0 % bis 28 % reichen und in 1211 Kategorien von Waren und Dienstleistungen unterteilt sind. Im Rahmen des GST-Systems wird die Steuer immer dann erhoben, wenn dem Produkt ein Mehrwert hinzugefügt und ein Verkauf getätigt wird. Dies gilt bis zum endgültigen Verkauf an den Kunden.

Die Höhe der Einfuhrzölle in Indien hängt von der jeweiligen Warengruppe (dem HS-Code) ab. Im Durchschnitt liegen die Einfuhrzölle bei 26 bis 30 %. Bei Alkohol, Schokolade, Tabak, Molkereiprodukten und Luxusgütern wie montierten Fahrzeugen sind sie deutlich höher. Für viele medizinische Produkte sind die Einfuhrzölle niedriger. Haben Sie die indische Regierung oder ein 5-Sterne-Hotel als Kunden? Dann sind Einfuhrzölle kein Thema. Sie sollten die indischen Einfuhrzölle unbedingt bei Ihrer Preisgestaltung und Ihren Verhandlungen in Indien berücksichtigen.

Wegen der relativ hohen Einfuhrzölle in Indien ist es wichtig, die Position Ihres indischen Händlers/Importeurs zu kennen. Angenommen, Ihr Produkt kostet 100 Euro (Free On Board, FOB). Für den Importeur kommen Transport- und Versandversicherung sowie Einfuhrzölle in Höhe von durchschnittlich 30 % hinzu. Beachten Sie, dass die Einfuhrzölle auf der Grundlage von Kosten, Versicherung und Fracht (CIF) + 1 % berechnet werden. In diesem Beispiel bezahlt Ihr indischer Importeur etwa 140 € an Wareneinstandskosten, bevor er die Waren in seinem Lager hat. Berücksichtigen Sie diese Kosten bei den Verhandlungen.