Korruption in Indien: Wie ausländische Unternehmen damit umgehen sollten?
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Jedes ausländische Unternehmen, das auf dem indischen Subkontinent Geschäfte macht, wird irgendwann mit Korruption in Indien konfrontiert werden. Erfahren Sie in diesem Artikel, wie Sie und Ihre Mitarbeiter damit umgehen sollten.
Transparency International bewertet jährlich 180 Länder weltweit im Hinblick auf Korruption. Indien lag 2022 auf dem 85. Platz.
Trotz der Bemühungen des indischen Premierministers Modi in den vergangenen Jahren liegt Indien im Korruptionsindex von Transparency International auf Platz 85 von 180. Als internationales Unternehmen sollten Sie sich von der Zahlung von Bestechungsgeldern in Indien fernhalten, da dies nicht nur in Indien, sondern auch im Heimatland schwerwiegende Folgen haben kann.
Zahlen Sie kein Schmiergeld
In Indien ist es keine Seltenheit, nach „Speed Money“ gefragt zu werden, einem Betrag, der unter der Hand gezahlt wird, um beispielsweise eine Genehmigung schneller zu erhalten. Obwohl dies in manchen Fällen als einzige Lösung erscheint, rät IndiaConnected internationale Unternehmen dringend von Schmiergeldzahlungen ab. Erstens ist es natürlich verboten und zweitens können Sie in Indien auch auf ethische Weise Geschäfte machen.
Ein gutes Beispiel dafür ist das deutsche IT-Unternehmen Optanium, das explizit nach einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in Indien suchte, die ihre Niederlassung in Indien ohne Bestechungsgelder gründen konnte. Der Gründungsprozess dauerte letztendlich länger, dreizehn statt sechs Monate, aber dadurch konnte Optanium in Indien einen guten Start hinlegen.
Tipp: Planen Sie ausreichend Zeit für die Abwicklung von Angelegenheiten wie der Beantragung von Genehmigungen oder der Freigabe Ihrer Produkte durch den Zoll ein.
Beteiligen Sie sich nicht an Korruption in Indien
In einem Interview mit Quartz erzählte Ravi Venkatesan, ehemaliger Vorsitzender von Microsoft India und Autor des Buches „Conquering the Chaos: Win in India, Win Everywhere“, wie Unternehmen mit Korruptionssituationen umgehen sollten: „Für ein ausländisches Unternehmen ist es einfacher, sich nicht an Korruption zu beteiligen. Das lokale Management kann standfest bleiben und sagen, dass die Zahlung von Bestechungsgeldern gegen die Unternehmenspolitik verstößt. Wenn eine harte Linie gezogen wird, werden Bestechungsversuche automatisch verschwinden.“
Darüber hinaus sei laut Venkatesan eine starke Verwaltungsabteilung unerlässlich: „Besetzen Sie Ihr Unternehmen mit kompetenten, langjährigen Verwaltungsmitarbeitern, die sich in Gesprächen mit Behörden behaupten können. Viele Unternehmen investieren zu wenig in diese Funktionen, weil sie sie nicht als Kern des Unternehmens betrachten. Stattdessen lagern sie diese Verwaltungsaufgaben an lokale Agenten aus, die ‚Speed Money‘ bezahlen und diese Kosten in ihren anderen Ausgaben vergraben.“
Halten Sie Ihre Unterlagen in Ordnung
Glücklicherweise gibt es in Indien immer mehr Situationen, in denen die Korruption vollständig ausgerottet wurde. Viele Prozesse sind inzwischen automatisiert oder besser kontrolliert, beispielsweise die Einreichung von Steuern oder die Einholung von Ausweisen.
Tipp: Stellen Sie sicher, dass all Ihre Unterlagen in Ordnung sind. So werden Sie niemals besondere Hilfe benötigen und können Korruption leicht vermeiden.