Die wichtigsten Dokumente für den Export nach Indien: von der Zollanmeldung bis zum Frachtbrief
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Damit der Export Ihrer Waren nach Indien reibungslos abläuft, benötigen Sie die richtigen Exportdokumente, Informationen zu Einfuhrzöllen und Verpackungsvorschriften. Hier finden Sie Antworten auf die wichtigsten Fragen.
1. Welche Exportdokumente benötigen Sie für Indien?
Der indische Zoll hat je nach zu exportierendem Produkttyp unterschiedliche Dokumentenanforderungen. Eine gute Übersicht über die spezifischen Anforderungen für Ihr Produkt finden Sie auf der Access2Markets-Plattform der Europäischen Kommission. Doch diese drei Standarddokumente sind immer erforderlich:
Zollanmeldung
Die Zollanmeldung liefert Informationen über die genaue Beschaffenheit, die Menge und den Wert der Waren, die im Land angekommen oder eingeführt worden sind. Wenn die Waren über das EDI-System (Electronic Data Interchange) abgefertigt werden, muss keine formelle Zollanmeldung eingereicht werden, da diese im Computersystem erstellt wird. Zur Abwicklung der Zollabfertigung der Ware muss der Importeur jedoch eine Frachtanmeldung abgeben.
Wenn die Zollanmeldung nicht über das EDI-System erfolgt, muss der Importeur unterstützende Unterlagen einreichen, einschließlich:
- eines Ursprungszeugnisses,
- einer Inspektionsbescheinigung,
- eines Wechsels und
- einer Handelsrechnung/Packliste.
Nachdem die Waren eingetroffen sind, prüfen und bewerten die Zollbeamten die Angaben in der Zollanmeldung und weisen sie den eingeführten Artikeln zu. Liegen keine Unregelmäßigkeiten vor, erteilen die Beamten eine Pass out Order, mit der die eingeführten Waren vom Zoll freigegeben werden.
Handelsrechnung/Packliste
Die Handelsrechnung ist ein Kaufvertrag, den der Exporteur dem Importeur ausstellt. Sie unterstützt die Zollbehörden bei der Ermittlung des Warenwerts und der Höhe der fälligen Steuer. Bestandteil der Rechnung ist die Packliste, eine detaillierte Auflistung der Waren, die Folgendes enthalten muss:
- Beschreibung der Waren
- Menge und Gewicht
- Anzahl der Packstücke
- Art der Verpackung (Palette, Karton etc.)
- Marken und Nummern
- Name des Spediteurs
- Datum des Exports
- Ausfuhrlizenznummer
Frachtbrief/Luftfrachtbrief
Der Frachtbrief ist das wichtigste Dokument im Versandprozess für Exporteure und ein rechtsverbindliches Dokument, in dem unter anderem Art, Menge und Bestimmungsort der transportierten Waren sowie Angaben zum Versender, Frachtführer und Käufer/Empfänger aufgeführt sind.
Für einen reibungslosen Warentransport vom Ursprungs- zum Zielort und eine schnelle Zollabfertigung sollte der Exporteur von der Reederei/Spedition einen korrekten und vollständigen Frachtbrief einholen und diesen an den Importeur senden. Aus Erfahrung wissen wir, dass den indischen Behörden manchmal neue und ungewohnte Anforderungen einfallen. Daher empfehlen wir Exporteuren, mit einem erfahrenen indischen Importeur oder einem Zollabfertigungsagenten zusammenzuarbeiten.
Wichtiger Hinweis: Beim erstmaligen Export eines Produkts sollten Sie besonders auf die Warenbeschreibung und den HS-Code achten. Die Erstregistrierung wird vom indischen Zoll als Referenz für zukünftige ähnliche Sendungen verwendet. Sollte Ihr Produkt versehentlich in eine andere Klassifizierung (mit höheren Einfuhrzöllen) geraten, können Sie diese nicht mehr ändern.
2. Wie funktioniert eine vorübergehende Einfuhr von Gebrauchsgütern nach Indien?
Wenn Sie nach den erforderlichen Dokumenten für eine vorübergehende Einfuhr nach Indien googeln, werden Sie bald auf das ATA Carnet stoßen. Beachten Sie jedoch, dass das ATA Carnet Ihnen nur die vorübergehende Einfuhr von Ausstellungsmaterialien nach Indien erlaubt. Für professionelle Materialien, Handelsmuster, Postverkehr und Warentransit sind zusätzliche Dokumente erforderlich.
Außerdem wird zwischen der vorübergehenden Einfuhr beispielsweise einer Maschine (zu Demonstrationszwecken) und der Einfuhr von Rohstoffen unterschieden, die später als Halb- oder Fertigprodukt wieder exportiert werden sollen.
Unsere Indien-Experten vor Ort sind immer auf dem neuesten Stand und wissen genau, was Sie brauchen, um Ihre Produkte problemlos ins Land zu bringen.
3. Welche Handelshemmnisse gibt es in Indien?
Neben hohen Einfuhrzöllen unterliegen einige Produktgruppen Einfuhrverboten oder strenger Regulierung. Eine gute Übersicht finden Sie auf der Access2Markets-Plattform der Europäischen Kommission. Ausländische Produkte benötigen zunehmend eine BIS-Registrierung.
4. Wie hoch sind die Einfuhrzölle in Indien?
Indien hat relativ hohe Einfuhrzölle, die im Durchschnitt zwischen 27 und 30 Prozent liegen. Für Alkohol, Fahrzeuge und andere Luxusgüter gelten noch höhere Zölle. Hingegen sind einige Medizinprodukte und viele Lebensmittel (teilweise) von Einfuhrzöllen befreit. Wenn Sie Waren an die indische Regierung und an Fünf-Sterne-Hotels verkaufen, sind diese in der Regel auch von Einfuhrzöllen befreit.
Aufgrund der hohen Einfuhrzölle könnte es für Sie interessant sein, eine eigene Fabrik oder Produktionsstätte in Indien zu errichten oder die Produktion für den indischen Markt an eine indische Partei auszulagern. Möchten Sie wissen, welcher Einfuhrzoll für Ihr spezifisches Produkt gilt? Auf der Access2Markets-Plattform finden Sie weitere Informationen.
5. Welche Anforderungen müssen Verpackungen in Indien erfüllen?
Alle vorverpackten Konsumgüter (Lebensmittel und Non-Food) müssen zum Zeitpunkt der Einfuhr mit einem Einfuhretikett mit folgenden Informationen versehen sein:
- Name und Adresse des Importeurs
- Allgemeiner Produktname oder Produktbeschreibung
- Nettoinhalt oder Nettomenge (im metrischen System: Milliliter, Liter, Gramm oder Kilogramm)
- Datum des Imports und der Produktion
- Maximaler Verkaufspreis (MRP) (Dies ist der Verbraucherpreis einschließlich aller Steuern, zu dem das Produkt zu einem Höchstpreis an den Verbraucher verkauft werden darf.)
Für einige Produktgruppen gelten besondere Anforderungen, beispielsweise für Lebensmittel.