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Bewährte Gesellschaftsformen in Indien für ausländische Unternehmen

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Bevor Sie eine Niederlassung in Indien gründen, sollten Sie sicherstellen, dass Sie die richtige Gesellschaftsform wählen, die einerseits Ihren Zielen entspricht und andererseits Compliance-Pflichten und Steuern minimiert. Dieser Artikel beleuchtet die gängigsten Rechtsformen in Indien sowie ihre Vor- und Nachteile.

Bewährte Gesellschaftsformen in Indien für ausländische Unternehmen

1. Office-Strukturen

Alle Office-Strukturen sind „leichte“ Organisationsformen, die als Erweiterung der ausländischen Muttergesellschaft betrachtet werden. Die rechtliche Haftung dieser drei Unternehmensformen liegt bei der ausländischen Muttergesellschaft und die indischen Steuerbehörden betrachten Office-Strukturen daher als ausländische Unternehmen.

Liaison Office (Repräsentanz)

Die indische Zentralbank definiert ein Liaison Office als „ein Büro, das nur verbindende Aktivitäten durchführen darf“, wie zum Beispiel:

  • die Beschaffung von Informationen über den Markt,
  • die Förderung von Exporten nach oder Importen aus Indien oder
  • der Aufbau einer finanziellen Zusammenarbeit zwischen der Zentrale und indischen Unternehmen.

Einem Liaison Office ist es nicht gestattet, in Indien Umsätze zu generieren und somit Waren zu produzieren oder Dienstleistungen zu erbringen. Dennoch ist die Repräsentanz eine der beliebtesten Gesellschaftsformen bei internationalen Investoren.

Branch Office (Unselbstständige Zweigniederlassung)

Ein Branch Office ist eine unselbstständige Zweigstelle oder eine Betriebsstätte, die mehr Möglichkeiten als ein Liaison Office bietet. Es kann …

  • Handelsgeschäfte wie Import und Export durchführen,
  • Beratungsleistungen erbringen oder
  • technischen Support leisten.

Unternehmen, die seit fünf Jahren profitabel sind und über ein Nettovermögen von mehr als 100.000 US-Dollar verfügen, können über diesen Weg in den indischen Markt einsteigen.

Project Office (Projektbüro)

Project Offices sind Projektbüros, die zur Erfüllung einer bestimmten Aufgabe in Indien eingerichtet werden. Ein Beispiel: Sie und Ihr ausländisches Unternehmen haben ein Infrastrukturprojekt gewonnen und eröffnen dafür ein Büro. Der Vorteil: Sie vermeiden so die Einstufung als dauerhafte Niederlassung.

Bevor Sie ein Projektbüro eröffnen können, muss das Projekt von einer offiziellen Stelle in Indien genehmigt oder von einer internationalen Organisation wie der Weltbank finanziert werden. Somit kommt die Finanzierung des Projekts entweder aus dem Ausland oder von der indischen Agentur, die das Projekt vergeben hat.

2. Personengesellschaften in Indien

Personengesellschaften (Partnerships) sind Formen der Zusammenarbeit zwischen mindestens zwei Partnern, bei denen die Partner persönlich haften. Nach indischem Recht gibt es zwei Arten von Partnerschaften:

  • Bei einer Partnership at Will (beliebige Partnerschaft) kommt zwischen den Partnern ein Vertrag zustande, in dem die Dauer der Partnerschaft nicht festgelegt ist.
  • Mit einer Particular Partnership (bestimmte Partnerschaft) wird eine Partnerschaft innerhalb eines bestimmten Unternehmens geschlossen.

Limited Liability Partnerships (LLP)

Im Jahr 2008 wurde in Indien eine neue Form der Personengesellschaft eingeführt: die Limited Liability Partnership (LLP), eine Personengesellschaft mit beschränkter Haftung.

Diese Gesellschaftsform kombiniert Aspekte der Partnerships und einer Private Limited (Pvt. Ltd.). So ist beispielsweise die Haftung in einer LLP begrenzt. Für kleine und mittelständische Dienstleistungsunternehmen ist die LLP aufgrund der steuerlichen Vorteile dieser Rechtsform interessant.

Joint Venture

Zwei Parteien können sich auch für die Gründung eines Joint Ventures (JV) entscheiden. Die LLP und das JV sind sich sehr ähnlich, es gibt jedoch Unterschiede. Beispielsweise wird ein JV in der Regel für einen bestimmten Zeitraum oder für einen bestimmten Zweck gegründet. Ein Joint Venture ist flexibler strukturiert als eine LLP, da seine Bedingungen je nach den spezifischen Bedürfnissen der Partner variieren können.

3. Kapitalgesellschaften in Indien

Es gibt zwei Arten von Kapitalgesellschaften in Indien:

  • Die Private Limited (Pvt. Ltd.) ist das indische Äquivalent der deutschen Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH). Sie ist die von ausländischen Unternehmen, wie dem deutschen Unternehmen Würth, und Investoren am häufigsten gewählte Unternehmensform in Indien. In bestimmten Sektoren ist für die Gründung einer Pvt. Ltd. die vorherige Genehmigung der Reserve Bank of India erforderlich.
  • Die Public Limited (PLC) entspricht etwa der deutschen Aktiengesellschaft (AG) und ist die Rechtsform für börsennotierte Unternehmen.

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Darüber hinaus enthält dieser Leitfaden zahlreiche Ratschläge und Tipps zu anderen Herausforderungen, denen CFOs in Indien zwangsläufig begegnen, wie etwa Verrechnungspreise und Dividendenrückführungen nach Europa.