Free Trade and Warehousing Zones in Indien: Chancen für europäische Unternehmen



"*" indicates required fields
Free Trade and Warehousing Zones (FTWZ) sind ein echter Vorteil für ausländische Unternehmen in Indien. Sie ermöglichen internationale Lagerung, schnellere Zollabwicklung und flexible Distributionswege. Erfahren Sie, warum gerade europäische Firmen diese Sonderzonen für ihren Erfolg auf dem indischen Markt nutzen sollten.

Europäische Unternehmen, die Produkte nach Indien exportieren möchten, stoßen schnell auf eine der größten Herausforderungen: Logistik und Lagerhaltung. Neben klassischen Lagermöglichkeiten hat Indien seit 2005 die sogenannten Free Trade and Warehousing Zones (FTWZ) eingeführt. Diese Sonderzonen bieten internationalen Unternehmen nicht nur moderne Infrastruktur und zentrale Standorte, sondern auch steuerliche und zollrechtliche Vorteile. Für europäische Unternehmen eröffnen FTWZ damit eine effiziente Möglichkeit, Waren in Indien zwischenzulagern, Kosten zu optimieren und die Distribution im Land deutlich zu beschleunigen.
Free Trade and Warehousing Zones (FTWZ) in Indien
Indien ist hinsichtlich Größe, Struktur und Vielfalt mit Europa vergleichbar. Für einen erfolgreichen Vertrieb ist daher ein effizientes, schnelles und flexibles Vertriebsnetz erforderlich. Gute Logistik und Warehousing sind unverzichtbar: Wie die Produkte bei der Ankunft gelagert werden, wo sich das Lager befindet und wer Ihre Logistikpartner sind, hat großen Einfluss auf die Geschäftsentwicklung.
Seit 2005 können internationale Unternehmen in Indien sogenannte Free Trade and Warehousing Zones (FTWZ) nutzen. Dabei handelt es sich um spezielle Handels- und Lagerzonen, die formal als internationales Territorium gelten. Für europäische Unternehmen bieten sie eine attraktive Möglichkeit, Waren de facto in Indien zu lagern und gleichzeitig von besonderen Zoll- und Steuerregelungen zu profitieren.
Logistische Vorteile der FTWZ
FTWZs sind unabhängige und hochmoderne Handelszentren mit einer umfassenden Infrastruktur: moderne Lagerflächen, Containerfrachtstationen (CFS), Gleisanschlüsse sowie Zugang zu Büros, Banken und Versicherungen auf einem Gelände. Ihre zentrale Lage an wichtigen logistischen Knotenpunkten erleichtert die Weiterverteilung der Produkte im ganzen Land und verschafft Unternehmen dadurch oft einen erheblichen Preis- und Zeitvorteil.
Derzeit gibt es drei aktive FTWZs in Indien:
- Khurja, nahe Neu-Delhi
- Mumbai
- Sricity, nahe Chennai
Darüber hinaus hat die indische Regierung Pläne für fünf weitere Standorte genehmigt, die die Vertriebsmöglichkeiten in den kommenden Jahren zusätzlich verbessern werden.
Zoll- und Steuererleichterungen in der FTWZ
Neben den logistischen Vorteilen bieten FTWZs internationale Wettbewerbsvorteile:
- Produkte können ohne sofortige Einfuhrzölle eingeführt und bis zu zwei Jahre zollfrei gelagert werden.
- Nach dieser Zeit ist entweder eine Rücksendung ins Ursprungsland oder die Einfuhr nach Indien möglich (dann fallen reguläre Einfuhrzölle an).
- Während der Lagerung fallen keine Goods and Services Tax (GST), die indische Waren- und Dienstleistungssteuer, an.
- Vor Ort können zusätzliche Leistungen wie Etikettierung, Verpackung oder Montage erfolgen – ebenfalls ohne GST-Belastung.
Die Kosten für die Lagerung in einem FTWZ sind zwar höher als in regulären Lagern und müssen in Fremdwährung beglichen werden. Dafür profitieren Unternehmen von einer hochwertigen Infrastruktur, beschleunigten Zollprozessen und einer deutlichen Verkürzung der Verteilungszeit innerhalb Indiens.
Lesetipp: Wenn Sie sich nicht nur für Logistik, sondern auch für die Erfolgsfaktoren im Vertrieb interessieren, empfehlen wir Ihnen unseren Artikel „Vertriebstipps Indien: Vier zentrale Erkenntnisse für europäische Unternehmen“.
Sonderwirtschaftszonen (SEZ) und Export Processing Zones (EPZ) in Indien
Neben den Free Trade and Warehousing Zones (FTWZ) gibt es in Indien auch zahlreiche weitere Sonderwirtschaftszonen (SEZ), die für internationale Unternehmen interessant sind. Besonders relevant sind die Export Processing Zones (EPZ): Sie richten sich vor allem an ausländische Firmen, die in Indien produzieren und ihre Waren von dort in andere Länder exportieren möchten.
Indien verfügt derzeit über mehr als 300 solcher Sonderwirtschaftszonen. Unternehmen profitieren hier von unterschiedlichen Steuervergünstigungen und erleichterten rechtlichen Rahmenbedingungen. Während FTWZ sich für die Lagerung und Distribution importierter Waren eignen, sind SEZ und EPZ eine attraktive Option für Unternehmen, die Produktion und Export direkt in Indien aufbauen wollen.
Fazit: FTWZ, SEZ oder EPZ: Welche Zone passt zu Ihrem Unternehmen?
Effiziente Logistik und Lagerhaltung sind entscheidend für den Erfolg in Indien. Für europäische Unternehmen bieten Free Trade and Warehousing Zones (FTWZ) eine flexible Lösung, um Produkte zentral zu lagern, Zollkosten zu optimieren und die Distribution zu beschleunigen. Wer hingegen in Indien produzieren und exportieren möchte, findet in Sonderwirtschaftszonen (SEZ) und Export Processing Zones (EPZ) attraktive Rahmenbedingungen mit steuerlichen Vorteilen.
Planen Sie Ihren Markteintritt in Indien oder möchten Sie Ihre Logistik optimieren? IndiaConnected unterstützt europäische Unternehmen dabei, die passenden Strukturen zu wählen, ob durch FTWZ für eine effiziente Lagerung, SEZ/EPZ für den Export oder maßgeschneiderte Logistiklösungen.
Kontaktieren Sie uns, um herauszufinden, welche Option am besten zu Ihrer Vertriebsstrategie in Indien passt.
