Chancen durch neue Freihandelsabkommen mit Indien (2025)

2025 wird zum Wendepunkt für internationale Unternehmen in Indien: Neue Freihandelsabkommen mit der EU, Großbritannien und anderen Wirtschaftsmächten eröffnen ganz neue Marktzugänge. Besonders profitieren Unternehmen aus den Bereichen Automobil, Pharma, digitale Dienstleistungen und Fertigung. Was das konkret für Ihr Geschäft bedeutet, erfahren Sie in diesem Artikel.

Indien treibt aktuell eine neue Generation von Handelsabkommen voran, die internationalen Unternehmen den Zugang zum riesigen Binnenmarkt erleichtern sollen. Zwei Entwicklungen stehen dabei besonders im Fokus: das am 6. Mai 2025 finalisierte Freihandelsabkommen mit Großbritannien – eines der umfassendsten Deals, die Indien je abgeschlossen hat – und die ambitionierten Verhandlungen mit der EU, die noch 2025 zu einem Abschluss kommen sollen. Für internationale Unternehmen eröffnen sich damit konkrete Chancen, von Indiens wirtschaftlichem Aufschwung zu profitieren – sei es durch neue Exportmöglichkeiten, bessere Beschaffungsbedingungen oder strategische Partnerschaften vor Ort.

Freihandelsabkommen zwischen Großbritannien und Indien: Was Unternehmen 2025 wissen müssen

Das kürzlich unterzeichnete Freihandelsabkommen zwischen Großbritannien und Indien zählt zu den umfassendsten Handelsverträgen, die Indien je abgeschlossen hat. Es markiert einen bedeutenden Schritt hin zu einem stärkeren bilateralen Handel und schafft neue Möglichkeiten für Unternehmen auf beiden Seiten.

Ein zentraler Bestandteil des Abkommens ist die Senkung von Zöllen auf 90 Prozent aller britischen Waren, die nach Indien exportiert werden – darunter Whisky, Lebensmittel und Elektrogeräte. Laut britischer Regierung könnten durch das Abkommen langfristig zusätzliche 4,8 Milliarden Pfund jährlich zum Wirtschaftswachstum beitragen. Prognosen zufolge könnten dadurch auch die Löhne im Vereinigten Königreich insgesamt um bis zu 2,2 Milliarden Pfund jährlich steigen – abhängig von der Entwicklung des bilateralen Handels.

Neuer Zugang zum indischen Beschaffungsmarkt

Besonders innovativ ist der neue Zugang zum indischen öffentlichen Beschaffungsmarkt, der bisher für ausländische Unternehmen schwer zugänglich war. Dieser umfasst Aufträge für Waren, Dienstleistungen und Bauleistungen – mit positiven Effekten für britische Branchen wie Transport, Gesundheitswesen und Energie.

Dieser Schritt setzt neue Maßstäbe, denn erstmals wird der indische Beschaffungsmarkt im Rahmen eines Freihandelsabkommens für ein anderes Land geöffnet. Andere Länder werden diesem Beispiel voraussichtlich folgen – ein Signal an internationale Unternehmen, sich auf ähnliche Öffnungen vorzubereiten.

Vereinfachte Mobilität für Arbeitskräfte

Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Abkommens betrifft die grenzüberschreitende Mobilität von Fachkräften. Die sogenannte Double Contribution Convention sieht vor, dass indische Arbeitnehmer, die vorübergehend in Großbritannien tätig sind (bis zu drei Jahre), von der Zahlung britischer Sozialversicherungsbeiträge befreit werden – und umgekehrt. Das erleichtert internationale Einsätze und macht das Abkommen auch für multinationale Konzerne besonders attraktiv.

Vorteile des Freihandelsabkommens zwischen Großbritannien und Indien auf einen Blick

Das Freihandelsabkommen bringt zahlreiche wirtschaftliche Vorteile mit sich – sowohl für britische Unternehmen als auch für internationale Investoren, die in Indien tätig sind. Ein Überblick:

• Zollsenkungen auf bis zu 90 % der britischen Waren, die nach Indien exportiert werden – darunter Whisky, Lebensmittel und Elektrogeräte
• Stärkung des bilateralen Handels um voraussichtlich 25,5  Pfund jährlich
• Prognostizierter wirtschaftlicher Nutzen für Großbritannien: bis zu 4,8  Pfund zusätzliches jährliches Wachstum
• Erweiterter Zugang zum indischen öffentlichen Beschaffungsmarkt, insbesondere in den Bereichen Transport, Energie und Gesundheit
• Erleichterte Arbeitskräftemobilität durch das Abkommen über doppelte Sozialversicherungsbeiträge (Double Contribution Convention)

EU-Verhandlungen zum Freihandelsabkommen mit Indien: klare Frist für ein ehrgeiziges Abkommen

Nach Jahren zäher Gespräche haben sich Indien und die Europäische Union erstmals auf einen verbindlichen Zeitplan geeinigt: Bis Ende 2025 soll ein umfassendes Freihandelsabkommen mit Indien stehen. Dieser Meilenstein bringt neue Dynamik in die wirtschaftlichen Beziehungen beider Partner – und dürfte noch weitreichendere Auswirkungen haben als das kürzlich abgeschlossene Abkommen zwischen Indien und Großbritannien.

Die wirtschaftliche Bedeutung des Freihandelsabkommens mit Indien

Indien ist aktuell der neuntgrößte Handelspartner der EU. Im Jahr 2024 machte es 2,4 Prozent des gesamten Warenhandels der EU aus. Der bilaterale Warenhandel hat in den letzten zehn Jahren um fast 90 Prozent zugenommen. 2023 belief sich das gesamte Handelsvolumen auf rund 124 Mrd. Euro – davon entfielen 60 Mrd. Euro auf Dienstleistungen, darunter allein 20 Mrd. Euro auf digitale Services.

Sektorübergreifende Chancen für Unternehmen

Die Verhandlungen betreffen besonders kritische Branchen. Die EU fordert unter anderem eine Senkung der Zölle auf Autos, Wein und Whiskey, die derzeit teils bei über 100 Prozent liegen. Indien wiederum erwartet einen besseren Marktzugang für wichtige Exportgüter wie Arzneimittel, Textilien und Bekleidung. Unternehmen in Bereichen wie Automobilindustrie, Luxusgüter, Pharma und Fertigung könnten daher unmittelbar profitieren.

Digitale Services als Wachstumsmotor

Ein bedeutender Teil des Handels zwischen der EU und Indien entfällt auf digitale Dienstleistungen. In Kombination mit geplanten regulatorischen Vereinfachungen auf indischer Seite bietet das neue Abkommen Technologieunternehmen, Softwarefirmen und IT-Dienstleistern enorme Chancen, ihre Präsenz in Indien auszubauen oder neue Partnerschaften zu schließen.

Vorteile des Freihandelsabkommens mit Indien auf einen Blick

Dieses Handelsabkommen könnte europäischen Unternehmen entscheidende Wettbewerbsvorteile verschaffen. Die wichtigsten Vorteile im Überblick:

• Zugang zu einem der wachstumsstärksten Märkte der Welt mit über 1,4 Milliarden Menschen
• Senkung hoher Zölle auf EU-Exportgüter wie Fahrzeuge, Spirituosen und Luxuswaren
• Besserer Marktzugang für Dienstleistungen, insbesondere im digitalen Bereich
• Stärkere regulatorische Zusammenarbeit wie  in den Bereichen Nachhaltigkeit und Standards
• Neue Exportmöglichkeiten für die europäische Pharma- und Textilbranche

Chancen für Unternehmen aus Nord- und Südamerika

Für Unternehmen mit Sitz in Nord- und Südamerika ergeben sich aus diesen Entwicklungen Chancen, die strategische Überlegungen rechtfertigen:

• Vorteile für Lieferkette und Fertigung: Die Handelsabkommen verändern die Dynamik globaler Lieferketten – insbesondere da viele Unternehmen nach Alternativen zur chinazentrierten Fertigung suchen. Indiens verstärkte Handelsbeziehungen mit westlichen Wirtschaftsmächten machen das Land zu einem immer attraktiveren Standort für Produktion und Beschaffung. Unternehmen aus Nord- und Südamerika können so ihre Lieferketten diversifizieren und gleichzeitig den Zugang zu wichtigen Absatzmärkten erhalten.
• Wachstum im Technologie- und Dienstleistungssektor: Der Fokus beider Abkommen auf digitale Dienstleistungen – hervorgehoben durch das Handelsvolumen von 20 Milliarden Euro zwischen der EU und Indien – signalisiert große Chancen für Technologieunternehmen vom Silicon Valley bis São Paulo. Da Indien sein regulatorisches Umfeld weiter öffnet, werden internationale Unternehmen es künftig leichter haben, lokale Niederlassungen aufzubauen, Partnerschaften einzugehen und ihre Servicekapazitäten auszubauen.

Wachstumsbranchen in Indien: Wo sich ein Markteintritt jetzt lohnt

Dank der jüngsten Handelsabkommen eröffnen sich internationalen Unternehmen neue Chancen für den Markteintritt in Indien. Besonders in vier Schlüsselbranchen entstehen attraktive Möglichkeiten für Investitionen, Partnerschaften und Produktion vor Ort:

• Automobil und Transport: Die EU strebt deutliche Zollsenkungen auf Autos an, während das Abkommen mit Großbritannien neue Möglichkeiten bei öffentlichen Ausschreibungen im Transportsektor eröffnet. Davon dürfte die gesamte Branche erheblich profitieren – durch weniger Handelsbarrieren und besseren Marktzugang.
• Gesundheit und Pharma: Indien gilt als globales Zentrum für die Pharmaindustrie. In Kombination mit verbessertem Marktzugang entstehen Chancen für internationale Unternehmen, Produktionspartnerschaften einzugehen und neue Vertriebsnetzwerke aufzubauen.
• Finanzdienstleistungen und Fintech: Die Dienstleistungskomponenten beider Abkommen – insbesondere im Bereich digitaler Services – eröffnen neue Wege für Fintech-Unternehmen, die wachsende digitale Wirtschaft Indiens zu bedienen.
• Erneuerbare Energien und Infrastruktur: Das britische Abkommen erleichtert den Zugang zu öffentlichen Ausschreibungen, während die EU großen Wert auf nachhaltige Entwicklung legt. Das schafft neue Möglichkeiten für Unternehmen in den Bereichen grüne Energie und Infrastruktur.

Freihandelsabkommen mit Indien: Warum europäische Unternehmen jetzt auf Indien setzen sollten

Der Erfolg des Handelsabkommens zwischen Großbritannien und Indien sowie die Dynamik in den Verhandlungen mit der EU zeigen deutlich: Indien ist entschlossen, sein Netzwerk an Handelsabkommen strategisch auszubauen. Der Zeitpunkt ist besonders günstig – denn sowohl Indien als auch seine Handelspartner wollen die wirtschaftlichen Auswirkungen der protektionistischen Politik der Trump-Ära hinter sich lassen.

Für europäische Unternehmen ergibt sich daraus eine klare Botschaft: Die neue Welle an Freihandelsabkommen mit Indien eröffnet den Zugang zu einem der am schnellsten wachsenden Märkte der Welt und das zu immer vorteilhafteren Bedingungen.

Ob durch direkten Markteintritt, strategische Partnerschaften oder die Optimierung von Lieferketten – Unternehmen, die jetzt handeln, können von Indiens Aufstieg zu einem zentralen Knotenpunkt im globalen Handel langfristig profitieren.

Möchten Sie von den neuen Chancen in Indien profitieren? Ob Sie sich auf das neue Freihandelsabkommen mit Indien vorbereiten, Ihre Lieferkette neu denken oder konkrete Wachstumspläne in Indien verfolgen – wir unterstützen Sie gerne. Vereinbaren Sie ein unverbindliches Beratungsgespräch mit unseren Indien-Experten, um Ihre nächsten Schritte zu besprechen.